Stabanker

Der Einsatz von Stabankern bietet folgende Vorteile:

  • einfache Handhabung der Stäbe (einfaches Spannen und Ablassen)
  • unproblematische Längenanpassung vor Ort (einkürzen durch Abschneiden oder verlängern mittels Muffenstoß möglich)
  • sehr guter Scherverbund der Stabstähle im Zementmörtel
  • gute Anpassung an die erforderlichen Lasten durch eine große Bandbreite von Querschnitten und Stahlgüten

Stabanker sind in folgenden Bauvarianten lieferbar:

  • temporäre Stabanker
  • permanente Stabanker
  • ausbaubare Stabanker

jeweils in den Stahlgüten:

BSt | 500 / 550 | ∅ 16 - 50 & 75 mm
S | 555 / 700 | ∅ 57,5 & 63,5 mm
S | 670 / 800 | ∅ 18 - 75 mm
St | 950 / 1050 | ∅ 18 - 47 mm

Temporäre Stabanker

Dieser Ankertyp ist für einen Regeleinsatz von bis zu 2 Jahren ausgelegt, wobei für die Verwendung von temporären Stabankern der Spannstahlgüte St 950 / 1050 der Einsatzzweck genauer betrachtet werden muss. Gegebenenfalls sind hier trotz der Bezeichnung "temporär", Maßnahmen gegen Rostbildung zu ergreifen.

Ein temporärer Stabanker besteht aus:

Ankerkopf (angepasst an die verschiedenen Einsatzgegebenheiten)

Haftlänge (wird auch als Verbundlänge bezeichnet und stellt den Teil des Stabankers dar, der die Kraft in den Boden einleitet)

freie Ankerlänge (Sie stellt die frei dehnbare Strecke des Ankers zwischen der Haftlänge und dem Ankerkopf dar und lässt keine direkte Kraftübertragung an das umgebende Erdreich zu)

Permanente Stabanker

Dieser Ankertyp ist für einen dauerhaften Einsatz ausgelegt.

Um die Dauerhaftigkeit eines permanenten Stabankers zu gewährleisten ist ein besonderes Augenmerk auf die Qualität des Korrosionsschutzes zu legen.

(Die Einzelheiten hierzu finden sich in den entsprechenden Zulassungen unter Downloads)

Ausbaubare Stabanker

Variante 1

Ausbaubare Stabanker bei dem die Haftlänge im Boden verbleibt

Bei dieser Ausbauvariante werden die Haftlänge und die freie Ankerlänge getrennt von einander gefertigt und mittels einer speziellen Muffenverbindung in der Regel bereits im Fertigungswerk wieder verbunden. Zum Zeitpunkt des Ausbaus auf der Baustelle wird die freie Ankerlänge aus dieser Spezialmuffe herausgedreht, nachdem der Anker entspannt wurde. Die Haftlänge des Ankers verbleibt im Boden.

Austauschbare Stabanker

Variante 2

Komplett ausbaubare Stabanker

Hier wird das Prinzip eines Druckrohrankers angewandt. Der Anker erhält am Fußende eine Haftstrecke von 2 m. Diese wird ausgebildet mit 10 kleinen Druckübertragungskörpern, die im Ausbaufall im Boden verbleiben, aber kein Hindernis mehr darstellen. Die Ankerstange wird komplett herausgedreht.

Zu beachten ist hierbei, dass bei beiden Ausbauvarianten die maximale Ankerlänge begrenzt ist. Theoretisch ist ein Stabanker zwar beliebig koppelbar, in der Praxis sollte allerdings die Gesamtlänge so gewählt werden, dass beim Herausschrauben nur mit einer Stange hantiert werden muss. 
Ein weiterer Aspekt bei der Wahl der Ankerlänge ist der Stabdurchmesser. Je kleiner der Stabdurchmesser, desto größer ist die Durchbiegung (in Abhängigkeit der Ankerneigung) und desto schwerer ist der Stab im eingebauten und verfüllten Zustand zu drehen. Im Extremfall wird die Druchbiegung so groß, dass ein Drehen der Stange nicht mehr möglich ist und damit der Ausbau nicht mehr gewährleistet ist. Empfohlen wird eine gut handhabbare Ankerlänge, die im Bereich zwischen 12 und 18 m liegen soll.

Auch für diesen Ankertyp gilt es besondere Sorgfalt auf den Einbau zu verwenden.