Litzenanker

Litzenanker weisen vielfältige Vorteile gegenüber anderen Verankerungssystemen auf:

Ihre größten Vorteile liegen in:

  • der guten Anpassung an die erforderlichen Lasten und Längen durch Wahl der Litzenanzahl und der Stahlgüte
  • koppelfreie Produktion auch großer Ankerlängen
  • dem relativ geringen Eigengewicht
  • der guten Einbaueigenschaften bei geringem Platzbedarf durch die hohe Biegsamkeit der Litzen
  • den guten Transporteigenschaften und dem geringen Platzbedarf für Transport und Lagerung (Litzen können gerollt werden)
     

Lieferbar sind Litzenanker in folgenden Bauvarianten:

  • temporäre Litzenanker
  • semipermanente Litzenanker
  • permanente Litzenanker
  • ausbaubare Litzenanker
     

jeweils in den Stahlgüten:

ST 1570 / 1770 | 0,60" | (140 mm²)

ST 1570 / 1770 | 0,62" | (150 mm²)

ST 1660 / 1860 | 0,60" | (140 mm²)

ST 1660 / 1860 | 0,62" | (150 mm²)

Temporäre Litzenanker

Dieser Ankertyp ist für einen Regeleinsatz von bis zu 2 Jahren ausgelegt. Ein temporärer Litzenanker besteht aus:

Ankerkopf (angepasst an die verschiedenen Einsatzgegebenheiten),
Haftlänge (wird auch als Verbundlänge bezeichnet und stellt den Teil des Litzenankers dar, der die Kraft in den Boden einleitet),
freie Ankerlänge (Sie stellt die frei dehnbare Strecke des Ankers zwischen der Haftlänge und dem Ankerkopf dar und lässt keine direkte Kraftübertragung an das umgebende Erdreich zu.)

Semipermanente Litzenanker

Dieser Ankertyp ist für einen Regeleinsatz von 2 bis zu 4 Jahren ausgelegt. Ein semipermanenter Anker ähnelt einem temporären Litzenanker im Aufbau von Ankerkopf, freier Ankerlänge und Haftlänge.

Unterschied: Um den Spannstahl in der freien Ankerlänge gegen Korrosion zu schützen wird dieser Bereich
gefettet. Der Ankerkopf kann kundenspezifisch angepasst werden. Standardmäßig empfehlen wir eine Ankerplatte mit Stahlrohrstutzen und Ankerdichtung. 
Zusätzlich wird bei dieser Variante der obere Bereich (ca. 0,5 - 1 m) der freien Ankerlänge in ein Sammelrohr gepackt um einen lückenlosen Korrosionsschutz im Übergangsbereich Anker zum Kopf hin gewährleisten zu können.

Wahlweise besteht die Möglichkeit den Ankerkopf als nachspannbaren Kopf auszubilden oder anstatt der PE-Schutzkappe eine Stahlschutzkappe anzubringen. Generell sollte der Kopf (Ankerbüchse) mit einer Densobinde geschützt werden.

Permanente Litzenanker

Dieser Ankertyp ist für einen dauerhaften Einsatz ausgelegt.

Um die Dauerhaftigkeit eines permanenten Litzenankers zu gewährleisten, ist ein besonderes Augenmerk auf die Qualität des Korrosionsschutzes zu legen (die Einzelheiten hierzu finden sich in den entpsrechenden Zulassungen unter Downloads).

Für Litzendaueranker bieten wir folgende Haftlängenvarianten an:

  • vorverpresst; d. h. die Haftlänge des Ankers wird werksmäßig mit Zementsuspension vorverpresst. Der Vorteil dieser Variante liegt in der kontinuierlichen Qualitätsüberwachung im Werk der SPANTEC (Eigen- & Fremdüberwachung)
     
  • nicht vorverpresst; der Vorteil dieser Variante liegt in dem geringeren Transportgewicht und der Möglichkeit die Anker zu rollen.

 

Ausbaubare Litzenanker

Variante 1

Ausbaubare Litzenanker bei denen die Haftlänge im Boden verbleibt

Bei dieser Ausbauvariante schwächen wir die Litze im Übergangsbereich zwischen Haftlänge und freier Länge. Beim Ausbau werden die einzelnen Litzen überdehnt und abgerissen. Hierbei ist auf die Arbeitssicherheit zu achten. Entspannt sich die Litze nach dem Abreißen schlagartig, kann diese unkontrolliert aus dem Bohrloch schießen. Absperrmassnahmen oder anderweitige Schutzvorkehrungen sind hier unbedingt notwendig.

Generell ist bei Ankern, die wieder ausgebaut werden sollen, eine verstärkte Sorgfalt beim Einbau zu beachten. So können viele kleine Unachtsamkeiten schnell dazu führen, dass der Ausbau eines Ankers nicht mehr möglich ist. Hier wäre beispielsweise ein sorgfältiger Umgang mit Litzenüberständen oder beim Verfüllen des Bohrloches anzumahnen.

 

Ausbaubarer Litzenanker

Variante 2

Komplett ausbaubare Litzenanker

Ziel bei dieser Ankervariante ist es, nach Gebrauch den Verpresskörper des Ankers zu zerstören und dadurch die Litzen in der Haftstrecke gelöst zu bekommen, um sie anschließend aus dem Bohrloch ziehen zu können. Dies wird bei dieser Art des ausbaubaren Litzenanker mittels eines Aufreißkonus bewerkstelligt, welcher ausgehend vom Ankerfuss, an einer zusätzlichen Ausziehlitze angebracht, den Zemenstein des Verpresskörpers aufsprengt. Ist der Zemenstein zerstört, kann die Litze mit relativ geringem Kraftaufwand gelöst und aus dem Bohrloch gezogen werden.